10.01.2013 Wo warst du? Ein Septembertag in New York

Nachdem ich im Dezember selber in New York war, wurde mir klar, wie präsent der 11. September 2001 in unseren Köpfen immer noch ist – wenn auch unbewusst. Doch man kann nicht in diese Stadt reisen, sich die Skyline ansehen und dabei NICHT an jenen Tag denken. Das Journalistenpaar Anja Reich und Alexander Osang schildert ohne falsches Mitleid-Heischen ihren persönlichen Tagesverlauf. Unabhängig voneinander beschreiben sie ihre Empfindungen, ihre Ängste und Gedanken. Während Anja Osang in ihrer New Yorker Wohnung in Brooklyn mit den Kindern sitzt und zeitweise nicht weiß, wo sich ihr Mann an diesem  Katatstrophentag befindet, hat Alexander Osang, passionierter Journalist, nur ein Ziel: So nah wie möglich an den Ort des Geschehens zu kommen. Nicht ganz ungefährlich und womöglich rücksichtslos der Familie gegenüber, denkt der Leser. Doch gebannt folgt man den Gedanken der Beiden, kann deren Empfindungen und  Entscheidungen an diesem einen Tag durchaus nachvollziehen.Es ist, als folge man ihnen regelrecht auf ihren Spuren – allemal dann, wenn man die Stadt ein wenig kennt. So ist der Leser regelrecht erleichtert, wenn sich die Eltern zweier Kinder am Ende eines schrecklichen Tages wieder gegenüberstehen.

Die zweite Auflage dieses Buches erschien bereits 2011, doch verliert es nie an Aktualität. Die Schatten des Terrors verfolgen einen weltweit und man kann nirgendwo vollends sicher sein.

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